Wissen ist Macht..

Alles was sonst nirgends einen Platz findet (incl. Spam :))

Moderatoren: ShAngO-Schamanen, DuSK-Orgas

Antworten
Benutzeravatar
GMJ
Administrator
Administrator
Beiträge: 8565
Registriert: Mo, 22. Sep 2003, 23:00
Wohnort: Krefeld
Kontaktdaten:

Wissen ist Macht..

Beitrag von GMJ »

Ich erlaube mir mal, einen neuen Beitrag zu schreiben, in dem alltägliche Begriffe, Redewendungen, Bräuche usw erklärt werden sollen, um es anderen näher zu bringen.

Als erstes Würde ich euch gern Scheibenschlagen näherbringen (ne echt coole Sache) und da grad Fasnet ist, und Scheibenschlagen in der Zeit ca. gemacht wird, hier die Erklärung, was eigentlich Scheibenschlagen ist.
Scheibenschlagen

Neben dem Abbrennen eines Scheiterhaufens (Funkens) gibt es in einigen Dörfern Tirols und Vorarlbergs am Abend des Funkensonntags den Brauch des Scheibenschlagens. Dabei werden im Feuer kleine glühende Holzscheiben auf einer Anhöhe mittels langer Stangen über einen schräg aufgelegten Brett abgeschlagen, sodaß sie - ähnlich Sternschnuppen - Richtung Tal fliegen. Unmittelbar vorher spricht der Schläger einen Vers oder widmet die Scheibe einer prominenten oder persönlich nahestehenden Person. Man kann aber auch eine Person verspotten. Damit ist auch das Scheibenschlagen in Zusammenhang mit dem Rügeverfahren der Fastnacht zu sehen.

Bild
Funkensonntag in Vorarlberg, Ende der 30er Jahre
Photo: Archiv Institut für Volkskunde, Uni Innsbruck

Urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits 1090. Damals führte eine brennende Scheibe zum Brand des Klosters Lorsch. Scheibenschlagen und Funkensonntag gehören zu den ältesten Fastnachtsbräuchen, die infolge des alten Fastnachtstermines (Aschermittwoch) am Sonntag Invocavit (Sonntag nach Aschermittwoch; Funkensonntag) stattfanden.

Der Brauch des Funkensonntags bzw. des Scheibenschlagens wird heute besonders in Vorarlberg gepflegt. In Tirol wird im Vinschgau ein Funken abgebrannt, in der Gegend von Landeck, etwa in Flirsch oder Schann, findet das Scheibenschlagen statt. Noch zu Beginn des Jahrhunderts war der Brauch des Scheibenschlagens über weitere Teile Tirols bekannt. Als Beispiel sei hier das Iseltal (Osttirol) genannt. In Westendorf (Brixental) gibt es heute noch die Flurbezeichnung "Scheibschlagalm", die an den früher gepflegten Brauch erinnert. Im Prägratten (Osttirol) findet heute das Scheibenschlagen am Festtag von St. Peter und Paul statt.
Quelle: www.uibk.ac.at
Scheibenschlagen in Bernau im Südschwarzwald

Ein Alemannischer Fasnachtsbrauch
Einen festen Bestandteil der alemannischen Fasnacht bilden die Scheibenfeuer, die eine Woche lang Tag für Tag lodern und von denen glühende Scheiben ins Tal in Bernau im Südschwarzwald geschleudert werden.

Mit diesem uralten Brauch sollen die Wintergeister ausgetrieben werden. Ausgestattet mit einer großen Anzahl von Scheiben aus Buchenholz und einem langen, biegsamen Haselnussstock stapfen Jung und Alt dem jeweiligen Scheibenfeuer entgegen – denn fast alle der zehn Ortsteile haben ihr eigenes Scheibenfeuer auf den Bergen rings um das Hochtal von Bernau. Die zehn mal zehn Zentimeter großen und gelochten Holzscheiben steckt man auf den Haselstecken und hält sie dann in die Glut. Die glühende Scheibe wird dann über den Scheibenstuhl geschlagen und segelt im hohen Bogen ins Tal. Immer mehr Urlaubsgäste interessieren sich für diesen alten Fasnachtsbrauch und möchten aktiv dabei sein. Scheibenfeuer finden ab 06. Februar bis 13 Februar, das heißt ab Fasnachtssonntag bis zum darauffolgenden Sonntage (außer Aschermittwoch) täglich statt.
Quelle: www.schwarzwaldserver.de
Bild
Eine kleine Impression, mehr dazu -> Hier <-

Ich hoffe, ich konnte euch dieses Ereignis näherbringen.
Solltet ihr einmal die Möglichkeit haben, zu einem Scheibenschlagen gehen zu können, macht es. Ist ziemlich lustig und macht sau Spass :D

Grüße
Benny
In perfect moments I want to annihilate the guard and surrender...
Antworten